Wellness in Südtirol – mit Wandern

von Alex

Der Herbst ist wahrlich eine goldene Jahreszeit. Das wissen und schätzen wir schon lange. Deswegen haben wir uns auch dieses Jahr mit einem Kurzurlaub mit Wellness in Südtirol belohnt. Und das haben wir uns redlich verdient. Vor drei Monaten ist unser Schatz zur Welt gekommen. Obwohl er relativ brav ist, hat er uns zeitweise ans Limit gebracht. Dank der Unterstützung einer Oma konnten wir uns für zwei Nächte eine Auszeit nehmen und die Seele im wunderschönen Südtirol baumeln lassen.

Wie bei all unseren Reisen mögen wir die Abwechslung. NUR Sport ist langweilig, NUR Stadt ist langweilig. Also das beste aus beiden Sachen verbinden und genießen. Also ein wenig Stadt und ein wenig Bewegung in der Natur. UND eine große Portion Wellness dazu.

Start in Kaltern

Für Wellness in Südtirol haben wir uns in Kaltern den modernen Gasthof Goldener Stern direkt im Zentrum ausgesucht. Tolle Lage, super Zimmer.

Unser Anreisetag war der Montag. Montag Nachmittag. Die Strassen waren mehr oder weniger leer, ein seltener Zustand auf der Brennerautobahn. Sie ist im Moment durchzogen von Baustellen. Unsere erste Station war Kaltern. Bekannt durch den gleichnamigen Kalterer See und den Wein der in der Region angebaut wird. Unser Hotel war mitten im Ort, der Gasthof Goldener Stern*. Ein Vier-Sterne-Hotel welches kaum Wünsche offen lässt. Hier findet man nicht nur einen Wellnessbereich, es gibt auch ein anschließendes Restaurant. Dieses hat aber Montags geschlossen. Kein Problem für uns, wir wollten ohnehin außerhalb flexibel essen gehen. Ein wenig durch den Ortskern schlendern und dann bei Bedarf kosten und rasten.

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Für mich immer wichtig bei solchen Trips, dass ich das Auto in der Nähe abstellen kann und mir keine Sorgen darum machen muss. Das Hotel hat einen anschließenden Parkplatz, ganz spannend gelöst.

Nach einem kurzen Frisch machen sind wir auch schon raus auf die Straße. Doch hier sind wir nicht weit gekommen. Gegenüber von unserem Hotel war taktisch klug ein „Wein Schmied“ platziert. Eine kleine aber feine Weinschenke mit einer gut sortierten Auswahl an lokalen Weißweinen und Rotweinen. Dazu wird – wie in Italien üblich eine kleine Knabberei serviert. Mit einem Merlot und einem Chardonnay haben wir also gleich mal auf den Kurzurlaub angeprostet. Das fängt ja schon gut an.

Wir sind dann zur Pfarrkirche Maria Himmelfahrt geschlendert und haben erstmal die Aussicht zum Kalterer See genossen. Komischerweise liegt nicht der Ort Kaltern am Kalterer See sondern St. Josef. Egal. Der See liegt aber in der Gemeinde Kaltern. Also doch alles in bester Ordnung.

Wildpizza zum Abendessen

Nachdem wir schon etwas hungrig waren haben wir uns dann direkt auf die Suche auf unser Abendessen gemacht. Fündig sind wir im Ristorante Kaltererhof geworfen. Ein tolles bürgerliches Gewölbe-Restaurant mit herbstlich angepasster Speisekarte. Jagd, Wild und Pilze haben hier weite Teile der Karte eingenommen. Das hat sich sogar  bei den Pizzen durchgezogen. Und genau da sind wir beide schließlich gelandet. Dabei hätten wir so gerne ein „ernsthaftes“ Hauptgericht gekostet. Doch so groß war der Hunger doch auch nicht. Zu viele Knabbereien zum Wein gehabt. Die Pizza war auf jeden Fall vorzüglich und auch der Wein im Restaurant hat der Region alle Ehre gemacht. Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang durch das müde Kaltern sind wir dann auch ins Bett gefallen.

Am nächsten Tag haben wir uns nach einem umfangreichen Frühstück noch den lokalen Bauernmarkt am Kalterer Marktplatz angesehen. Obwohl hier wirklich verlockende Waren angeboten wurden (Speck, Brot, Käse, Honig, Schnaps, Obst und Gemüse, …) haben wir auf Grund von Lagerproblemen im Auto nicht zugeschlagen.

Von Rosszähnen und Ruinen

Weiter ging es zu einer leichten Wanderung ganz in der Nähe. Eine Runde zur Ruine Leuchtenburg und den Rosszähnen sollte es sein. Der Startpunkt lag nur rund 10 Autominuten durch herbstliche Weingärten entfernt. Auf angenehmen Wegen wandert man hier auf einer Anhöhe inmitten des Etschtales, dem Mitterberg, und kann die Aussicht über eben dieses Tal auf beiden Seiten genießen.

In ca. der Hälfte der Runde gelangt man zu den Rosszähnen. Die Rosszähne sind ein Naturdenkmahl. Es handelt sich hier um eine Felsformation mit schmalen Durchgängen und Höhlen. Zugleich bilden sie die höchste Erhebung auf dem Mitterberg. Auf eben einem solchen Zahn haben wir dann auch einen Südtiroler Apfel verspeist. Mit atemberaubender Aussicht und der Sonne in unserem Gesicht. Am Himmel hat eine Greifvogelfamilie ihre Runden gedreht. Richtig kitschig.

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Am Weg zurück ging es dann vorbei an der Leuchtenburg. Oder vielmehr an der Ruine Leuchtenburg. Sie war eine der Burgen der Herren von Rottenburg und wurde bereits um 1250 errichtet. Nachdem aber diese Rottenburger im Konflikt mit Herzog Friedrich IV. von Tirol 1410 das Nachsehen hatten, ging sie in den Besitz des Landesherren über. Dieser wiederum hat sie dann den jeweiligen Hauptmännern von Kaltern verliehen. Sie war auch lange der Sitz des Richters von Kaltern. Ab dem 17. Jahrhundert ist sie dann langsam verfallen. Dennoch ist ihre Lage auch heute noch spektakulär. Wir sind rund eine Stunde auf der warmen Burgmauer gesessen und haben unseren Blick über den Kalterer See und in die Ferne schweifen lassen.

Über eine kleine Metallleiter kann man sogar in die etwas erhaltenen Wohnräume im Inneren der Burg klettern. Es gibt zwar keine Decken mehr, aber die Struktur ist ganz klar erkennbar. Wir werden bei unseren künftigen Fahrten in den Süden immer einen sehnsüchtigen Blick auf die Leuchtenburg werfen. Soviel ist klar.

Herrliches Panorama von der Ruine Leuchtenburg auf das Etschtal und den Kalterer See

Wer diese Tour ebenfalls nachgehen möchte, der kann sich hier die Tourdaten hier bei Sentres anschauen bzw. auch als GPX runterladen. Ich habe sie mal schnell nachgezeichnet. Ich würde empfehlen die Tour im Uhrzeigersinn zu gehen, andernfalls gibt es ein recht kurzes Steilstück das man lieber herunter gehen will als aufwärts.

Eine einfache Rundtour für unser Wellness in Südtirol

Jausnen in Tramin

Wieder beim Auto angekommen haben wir uns auf den Weg in den nächsten Weinort Tramin gemacht. Aus Tramin kommt die Weißweinsorte Gewürztraminer. Sie wird hier seit dem 11. Jahrhundert angebaut. Ehrlich gesagt mag ich den Gewürztraminer gar nicht so gerne, ist mir viel zu süß. Sobald wir das Auto also wieder geparkt haben, haben wir den Dorfkern erkundet. Nicht ganz so spektakulär, aber Tramin beherbergt den höchsten gemauerten Kirchturm Tirols mit 86 m. Und es lohnt auf jeden Fall auf ein Blick in diese Pfarrkirche St. Quirikus und Julitta zu werfen. Nicht überladen, sehr hell und freundlich und trotzdem tolle Fenster und Altar.

Draußen auf dem Rathausplatz haben uns bei einem Bierchen einen Bauerntoast schmecken lassen um Energie für unser nächste anstrengende Unterfangen zu tanken: Wellnessen !!!

Wahres Wellness in Südtirol

Das "Solea Boutique & Spa Hotel" war das Herzstück unseres Wellness in Südtirol

Dafür sind wir 40 Minuten in die Berge gefahren nach Fai della Paganella zum „Solea Boutique & Spa Hotel„*. In Summe zwar auch nur ein Tag Wellness in Südtirol, aber das dafür kräftig. Das Zimmer duftete entspannt nach Holz (Zirbe?) und war zugleich hochmodern mir riesigem Bett. Am Empfang wurden wir gleich herzlich mit einem Prosecco begrüsst. Und sobald wir uns pooltauglich umgezogen haben, haben wir gleich den Wellness Bereich gestürmt.

Uns war gleich klar, dass die Saison vorbei war bzw. die Wintersaison noch nicht gestartet hat. Wenige Gäste waren im Hotel, genau das richtige für uns. Alles meins! Ein herrlich geheizter Pool mit durchgehendem Außenbereich, finnische, türkische Sauna, Infrarotsauna und wer mag kann auch noch aus rund 20 Wellness Packages wählen mit Massage, Fango usw. Ach, wie ist das schön. Und dazu immer die Aussicht auf die Berge.

Zum Abendessen gibt es hier Themen-Menüs um €35,-. An unserem Abend war es „Fisch aus unseren Seen“. Man konnte sich aber auch Alternativen auswählen bei den einzelnen Gängen. Mein Menü bestand folgender Abfolge:

  • als Antipasto Forellen Tartar in Honig mariniert mit wildem Fenchel, Grapefruit und Rosinenbrot
  • als Primi Kartoffel „Agnolotto (Ravioli) mit Casolet Käse und knusprigem Speck
  • zum Hauptgang gegrillte Lammchops mit Minze und Kartoffeln mit Zwiebeln
  • als Dessert ein Tris aus einer Bayrischen Creme mit Apfel, einem Haselnuss-Kuchen und einer Baileys Mousse
  • dazu eine wunderbare Flasche Pinot Grigio

Ich glaube da bleiben keine Wünsche offen. Es hat wirklich super geschmeckt und es Stimmung war sehr gut in dem stilvoll dekorierten Speisesaal.

Ich habe beim Bestellen die Speisekarte mit Korkeinband zu Nähe an eine Kerze gelegt. Daraufhin hat sich ein schönes Raucharoma im Speisesaal entwickelt. Nicht gewollt aber effektvoll für das Herbstdinner. Die Bedienung hat meinen Fauxpas mit einem Lächeln zur Kenntnis genommen. Generell ist zu sagen, jeder einzelne Angestellte des Hotels war extrem nett und zuvorkommend. Und nicht auf eine übertrieben nette Art sondern sehr natürlich.

Chillen statt Wandern

Am nächsten Morgen wurden wir auch beim Frühstück entsprechend verwöhnt. Ein sehr umfangreiches Buffet mit dem üblichen Angebot wartete auf. Dazu konnte man aber auch noch selber einen Gemüsesaft selbst zusammenstellen und pressen.

Eine ursprünglich geplante Wanderung am Molvenosee haben wir auf Grund des angenehmen Wellness-Erlebnisses kurzerhand abgesagt. Stattdessen lieber durch den leeren Pool treiben lassen, in der türkischen Sauna dampfen und einfach nur die Seele baumeln lassen. Alle anderen Gästen haben wie gesagt die Wälder erforscht, wir können das auch zu Hause tun, mit unserem kleinen Liebling. Diese Chance im Wellness-Bereich wollten wir uns nicht entgehen lassen. Wie gesagt: das Thema war Wellness in Südtirol 🙂

Shopping in Bozen

Kurz nach Mittag haben wir uns dann wieder auf den Weg Richtung Heimat gemacht. Doch eben nur Richtung Heimat. Vorher mussten wir noch einen Abstecher in Bozen machen um unser Sportequipment bei Decathlon wieder aufzufrischen. Wir haben leider keinen bei uns in Tirol, deswegen nehmen wir die Gelegenheit gerne war. Nach dem kurzen Shopping-Intermezzo sind wir in die Bozner Altstadt um uns dort kulinarisch zu stärken und ein wenig durch die Altstadt zu bummeln. Himmlisch bei dem Wetter. Die Heimfahrt konnte also zufrieden und gesättigt angetreten werden.

Fazit unseres Kurzurlaubs Wellness in Südtirol:

Es war ein perfekter kleiner Trick für Körper und Seele. Wir haben für uns das Maximale herausgeholt und würden alles wieder so machen. Die beiden Hotels sind wirklich sehr zu empfehlen und werden wir bei einem wiederholten Ausflug sicher wieder buchen. Die Wanderung zu den Rosszähnen und der Ruine Leuchtenburg war perfekt und hat uns nicht überanstrengt. Wellness in Südtirol ist – vor allem im Herbst immer eine Reise wert!

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