How to … Ei

von Alex

 

Leider etwas verspätet nach Ostern ein kleines 1×1 zum Thema Hühnerei. Ich persönlich esse zu Ostern eigentlich nicht wirklich mehr Eier als sonst, trotzdem begegnen einem die gefärbten Appetithappen vermehrt zu dieser Zeit. Dort sind sie in den buntesten Farben verziert, doch „nackt“ sind sie entweder weiß oder braun – doch was ist der Unterschied, welches ist gesünder, welches schmeckt besser ?

Farbe eines Hühneseies:

Geschmacklich macht es keinen Unterschied welche Farbe die Eierschale hat.

Weiße Eier werden meist von reinrassigen Hühner mit weißen Ohrenscheiben gelegt, braune Eier meist von Hühnern mit roter Ohrenschale. Das ist das ganze Geheimnis. Ohrenscheibe nennt man übrigens das „Ohrläppchen“ das hinter dem Auge eines Huhns zu finden ist.

Die Farbe des Gefieders lässt hierbei keine Rückschlüsse auf die Eierfarbe zu. Heutzutage liegt der Marktanteil der braunen Eier bei ca. 60% – einer der Gründe ist die Assoziation der Kunden der braunen Farbe mit ökologischer Landwirtschaft.

Fakt ist, es befinden sich komplett die gleichen Inhaltsstoffe in beiden Eierfarben.

Eiklar: Wasser 87%, Eiweiß 11%, Kohlenhydraten 1%, Mineralstoffen 1%

Eigelb: Wasser 50%, Eiweiß 16%, Fett 32%, Mineralstoffen 2%

Das durchschnittliche Hühnerei hat etwa 80 Kilokalorien und etwa 8 Gramm Fett.

Das Eigelb sollte auch wirklich gelb sein. Je dünkler das Eigelb wird – also Richtung orange – desto mehr Farbstoffe sind verfüttert worden. Der Kunde glaubt bei einer kräftigen Farbe an gesündere Ernährung der Hühner, das ist ein Irrglaube.

Größe eines Hühnereies:

Prinzipiell kann man sagen: Je älter eine Henne ist, desto größer und somit schwerer auch ihre Eier.

Der Handel unterteilt in 4 Größen, gleich wie bei den Bekleidungsgrößen:

XL: mindestens 73g

L: 63-73g

M: 53-63g

S: unter 53g

Haltung einer Henne:

Leider wurden durch die hohe Nachfrage bei Hühnereiern die artgerechte Haltung vernachlässigt und im Laufe der Zeit wurden Hühner zu reinen Legemaschinen. Damit der Kunde für sich selbst entscheiden kann wie „glücklich“ die Hennen seines Eies einmal waren wurde ein einfaches Codesystem eingeführt. Die Haltungsform ist direkt auf jeder einzelnen Eierschale zu finden.

0 = Bio-Eier (Freilandhaltung mit Futter aus Ökologischem Anbau)

1 = Freilandhaltung (Pro Huhn müssen 4m² Auslauf vorhanden sein)

2 = Bodenhaltung (Pro Quadratmeter Stallfläche dürfen maximal sieben Hühner gerechnet werden)

3 = Käfighaltung in Legebatterien (Pro Huhn werden 450-550cm² Fläche gerechnet)

Abschließend noch ein paar Tipps und Tricks:

Frischetest:

Um die Frische eines Eies herauszufinden kann man folgenden Trick anwenden:

Man gibt in ein Trinkglas eine 10%ige Kochsalzlösung (10g Salz auf 100ml Wasser) und gibt das Ei hinein. Nun gibt es folgende Möglichkeiten:

1)das Ei sinkt zu Boden und bleibt waagerecht liegen: das Ei ist frisch

2)das Ei richtet sich mit dem stumpfen Ende nach oben: das Ei ist etwa 7 Tage alt

3)das Ei schwimmt vollständig: das Ei kann schon mehrere Monate alt sein, nicht mehr essen

Der Grund für diese Reaktion ist einfach zu erklären. Wenn man ein Ei lagert, dann verdunstet Wasser durch die poröse Eischale und die Luftkammer im Ei wird dadurch größer. Je länger es gelagert wird umso älter das Ei.

Wenn man ein Ei schüttelt darf es kein Geräusch abgeben, je mehr es blubbert desto älter ist das Ei.

Eier richtig aufbewahren:

Frische Eier bewahrt man am besten an kühlen Orten oder im Kühlschrank auf. Eier immer mit dem stumpfen Ende nach oben aufbewahren, somit befindet sich der Dotter in der Mitte des Eies und die Luftkammer oben.

Eier kochen:

Am besten ist es wenn das Ei Zimmertemperatur annimmt. Dadurch verringert sich die Wahrscheinlichkeit eines springenden Eies deutlich. Man sollte das Ei an einem Ende mit einer Nadel oder einem eigenen Eierlocher anstechen, auch das verhindert das Zerspringen. Sollte es trotzdem passieren, kann man durch Zugaben von etwas Essig ins Kochwasser ein Auslaufen des Eiweiß verhindern.

Durchschnittliche Kochzeiten:

Weiches Ei: 3-5 Minuten

Kernweiches Ei: 6-7 Minuten

Hartes Ei: 8-10 Minuten

Kocht man ein Ei zu lange, dann merkt man dies spätestens nach ca. 3 Tagen. Das Eigelb verfärbt sich außen grau. Dies ist nicht Gesundheit schädlich, es sieht nur nicht besonders hübsch aus.

Schälen:

Je älter ein Ei ist, desto leichter lässt es sich auch schälen. Man kann also davon ausgehen wenn sich ein hartgekochtes Hühnerei nicht ohne Schäden schälen lässt,dass es noch sehr frisch ist.

Ei in die Mikrowelle:

Es ist nicht ratsam Eier in der Mikrowelle zu erhitzen – es würde einfach explodieren.

Roh oder gekocht ?

Um festzustellen, ob ein Ei bereits gekocht oder noch roh ist, muss man es lediglich auf eine ebene Fläche legen und wie einen Kreisel in Rotation versetzen. Wenn das Ei nun abrupt angehalten und sofort wieder losgelassen wird kann man den Unterschied zwischen frischem (es dreht sich weiter) und gekochtem (es bleibt liegen) Ei feststellen.

Eierschale essen ?

Wem ist es noch nicht passiert: Eierschalenstücke sind mit in den Teig gefallen und lassen sich nun nicht mehr entfernen. Dabei ist dies überhaupt kein Problem, es ist nicht schädlich oder dergleichen. Man sollte vielleicht nicht ständig mit Eierschalen kochen bzw. darauf achten das die Schalen sehr fein/klein verarbeitet werden. Da man Eierschalen nicht verdauen kann könnte es im schlechtesten Fall zu einer Darmverstopfung kommen. Ich habe auf einer Homepage gelesen das 2x täglich eine Messerspitze feingemahlene Eierschalen ins Essen gemischt den Schließmuskel stärken sollen … ich persönlich werde darüber keine Empfehlung abgeben, finde es aber trotzdem recht witzig.

Ei vs. Kolesterin:

Es ist ein Irrglaube aus den 80er Jahren, dass Eier an erhöhten Kolesterinwerten schuld sind. Mittlerweile weiss man, dass die Fette die große Auswirkung auf unsere Kolesterinwerte haben, weniger die Eier. Der Körper kann ohnehin nicht mehr Kolesterin als ein Ei hergibt aufnehmen.

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8 Kommentare

siggi 8. November 2009 - 11:39

Hallo, Sie scheinen ja viel Wissen über Hühnereier zusammen getragen zu haben, wissen Sie vieleicht auch wie es sein kann, dass ein gekochtes Hühnerei wie eine Zwiebel in einzelnen Schichten von etwa 1mm Dicke stockt? Das Phänomen beschäftigt mich schon länger, aber ich habe keine Erklärung.

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Roland Richter 5. September 2010 - 09:31

Noch eine Frage bitte .
Warum ist das Eidotter nicht immer in der Mitte . Bei gekochten Eiern ist es ärgerlich , wenn das Dotter direkt am Rand sitzt .

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Alex 5. September 2010 - 14:04

Hallo Roland,
ich schätze mal das die böse Gravitation daran Schuld sein wird. Hier aber 2 Tipps wie du das vermeiden kannst:
1. Eier immer mit der Spitze nach unten lagern
2. Je frischer die Eier desto eher unwahrscheinlich dass das Eigelb nicht in der Mitte ist
3. Anscheinend soll es nützen wenn man das Ei unter rühren kocht – hab ich selber aber noch nicht ausprobiert.
lg Alex

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Stefan 2. April 2013 - 21:04

Für das Eierkochen hätte ich noch eine kleine Verbesserung anzumerken. Im Internet kann man einen Rechner finden, der in Abhängigkeit von Größe oder Gewicht die optimale Kochdauer berechnet. Hier ist der Link: http://www.eierfans.de/eirechner-wie-lange-eier-kochen/

Ich habe es zwar noch nicht ausprobiert, aber auf der Seite ist auch die wissenschaftliche Forschung beschrieben. Es wird also schon stimmen. Ich werde es morgen früh gleich ausprobieren.

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Margarete Naefe 6. Januar 2014 - 20:55

Stimmt es, daß ein Ei ab ca. dem 4./5. Tag am besten schmeckt (z.B. gekocht) ?

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Omelett aus dem Wasserbad - Trick 17 - AlleKochen.com 20. Dezember 2015 - 07:36

[…] Hier auch noch ein paar Tipps zum Thema „Ei“ (Farbe, Größe, Haltbarkeit, …) […]

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Marcel 3. Juli 2016 - 02:10

Ich kann euch nur empfehlen immer Bio Eier zu verwenden. Ich weiß, es hört sich komisch an, aber mit Bio Eiern macht ihr nichts falsch. Wir nutzen seit 4 Jahren nur Bio Eier und sie schmecken einfach anders. Selbst die günstigen Supermärkte führen bereits günstige Bio-Eier.

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Omelett im Wasserbad - Trick 17 - AlleKochen.com 1. Januar 2019 - 13:29

[…] Mehr Informationen über das Ei und ein paar nützliche Tricks und Tipps findest du hier. […]

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